26. Oktober 2015

Liebe Christina, das gelbe Vögelchen ("Happy") ist keine Mutation, sondern eine Mischling aus Rosenköpfchen-Hahn & Pfirsichköpfchen-Henne.
Mischlinge werden von einige Menschen abfällig "Bastard"   genannt, weshalb ich unsere Süßen über ein Jahr verheimlichte, aber das Leben und die Liebe richten sich nun mal ein, wie es kann.
Und darum darf mir vieles sein, auch wenn alle dagegen wären.

Ich bin ein großer Fan des Philosophen Immanuel Kant und dessen These zum "Kategorischen Imperativ" - und das muss tatsächlich Prinzip der Vernunft sein, aber kaum ein Prinzip ohne Ausnahme, weshalb eben auch mir etwas "richtig" sein darf, ohne dass ich es nun allen als "richtig" empfehlen würde.
Denn es ist leichter & für uns dann auch besser,
- wenn wir möglichst nur eine Aga-Art halten und
- wenn Züchter darauf achten, dass gefährdete Arten erhalten bleiben.

Wenn deshalb nun einige glauben, dass Mischlinge unter allen Umständen vermieden werden müssten, dann sollen es ruhig tun, nur bitte nicht unwissenschaftlich begründen.
Unvereinbar mit Genetikwissen ist beispielsweise der Glaube, dass sich durch Artenkreuzung die Vererbungsfehler mehren würden, denn Erbanlagen verschlechtern sich ausschließlich durch Inzucht und erbgutschädigende Umweltfaktoren solche, "sortieren" sich dann in der Natur von selbst aus, während in menschlicher Obhut oft das Gegenteil provoziert wird, wenn aus kommerziellen Interessen per züchterischer Selektion Behinderungen der Vorzug gewährt wird, z.B. die "fallende Rücklinie" beim Schäferhund, weil es grad Mode ist.

Ein anderer Kritikpunkt an Kreuzungen bezieht sich darauf, dass viele Mischlinge nicht fortpflanzungsfähig sind.
Okay, wenn eine Art vom Aussterben bedroht wäre, also wenn wir Haustierliebhaber Agas züchten müssten, aber zumeist raten wir aus guten Gründen davon ab und haben sogar eher Probleme, die Vermehrung zu verhindern, denn unsere Agas poppen & brüten so gern.
Also fragt sich dann eher, ob fortpflanzungsunfähige Agas ungesünder & unglücklicher sind als ihre fortpflanzungsfähigen Kollegen, die wir am Brutgeschäft hindern.
Hatte schon mal jemand mit Maultieren zu tun? Ich hatte. Und wie waren Eure Erfahrungen damit? Waren die Maultiere unglücklicher als Esel und Pferde? Ich hatte sieben eigene Pferde, keinen Esel, kein Maultier, aber beobachtungsweise den Eindruck: Gesundheit & Glück hingen ihnen sämtlich von anderen Faktoren ab als von der Fortpflanzungsfähigkeit.
Das muss zwar nicht bei jedem Tier so sein, denn es gibt ja immerhin auch Menschen, die nach vielen Befruchtungsversuchen sogar Verbrechen begehen, um "eigene Kinder" zu haben, aber pauschalisieren lässt sich das nicht, sonst müssten wir uns um Frau Merkel und mich ernsthaft Sorgen machen, denn auch ich entschied, keine Eigenerzeugnisse zu haben, weil dreimal an "Frauen mit Vorgeschichte" geraten & deren Kinder waren mir schnuckig und "lästig" genug :-)

Auf den Fotos sitzt "Happy" neben ihrem stolzen Papa "Peter".
Inzwischen ist Happy eine erwachsene Henne & wenn sie nicht grad zänkisch drauf ist, dann ist sie mir Sonnenschein - auch bei Regenwetter :-)

Wissenschaft und Gewissenhaft

Wissenschaft kostet Geld, wenn sie nicht hungern soll. Wissenschaft braucht Unabhängigkeit, wenn sie nicht missbraucht werden will. Aber ...